Haus Bürgel liegt im Zentrum der Rheinaue Urdenbacher Kämpe zwischen Düsseldorf und Monheim. Das ehemalige Römerkastell ist ein Bau- und Bodendenkmal mit einer über 2.000-jährigen Geschichte. In der Hofanlage sind eine Biologische Station, ein Römermuseum und eine Kaltblut-Pferdezucht untergebracht. Hier sind Natur- und Denkmalschutz eng miteinander verbunden, maßgeblich unterstützt von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege.
Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus siedelten römische Soldaten am Rhein, der Grenze zu den germanischen Stämmen. Als im 4. Jahrhundert die Einfälle der Franken aus dem rechtsrheinischen Raum immer häufiger wurden, erbauten die Römer eine Kette von Militärkastellen am linken Rheinufer. Das Kastell, auf dessen heute noch sichtbaren Fundamenten Haus Bürgel ruht, besaß dicke Mauern und zwölf Türme. Auf der Ruine des Kastells wurde im frühen Mittelalter eine fränkische Burganlage errichtet. Erstmals erwähnt wird sie im Jahr 1019 als "castrum in burgela", woraus sich der heutige Name Haus Bürgel ableitet. Die alte Burg wurde später als Gutshof genutzt, den die NRW-Stiftung 1987 erwarb und umfassend restaurierte.
Haus Bürgel war einst ein linksrheinisches Römerkastell. Heute liegt es aber auf der rechten Rheinseite. An der veränderten Lage wird deutlich, was wir uns heutzutage kaum noch vorstellen können: Die Dynamik eines nicht eingedeichten, gewaltigen Stroms wie dem Rhein. Bei einem Hochwasser im Jahr 1347 überschwemmte der Rhein die gesamte Landschaft um Haus Bürgel. Als die Fluten wieder zurückgingen, machten die Bewohner des Gutes eine überraschende Entdeckung: Der Rhein hatte sich ein neues Bett gesucht und Haus Bürgel lag plötzlich auf der rechten Rheinseite.