Traditionelle Landnutzung
Schon zur Römerzeit wurde in der Urdenbacher Kämpe Ackerbau betrieben. Der Begriff Kämpe geht auf das lateinische Wort "campus" für Feld zurück. Die wertvollen Auenböden eignen sich gut für den Getreideanbau. Im höher gelegenen Zentrum der Kämpe werden die Felder nicht so oft vom Hochwasser überflutet. Ein durch die Ackerflächen verlaufender Gehölzstreifen – die "Limmit" – wurde einst angepflanzt, um das schnell strömende Hochwasser zu bremsen und so das Absetzen der fruchtbaren Schwemmpartikel zu fördern. Bis heute passen sich Land- und Forstwirtschaft den besonderen Bedingungen der Flussaue an.
Mit Vorsicht und Rücksicht
Für den Anbau in der Aue eignen sich besonders Dinkel, Weizen und Raps. Nach der Aussaat im Herbst können sie auch ein kurzes Winterhochwasser ohne größere Schäden überstehen. Auch Rüben und Mais gedeihen auf den guten Auenböden. Hochwasser- und Trinkwasserschutz stellen besondere Anforderungen an die Bewirtschaftung der Felder. Die Traktoren fahren hier mit extra großen Reifen und Reifendruckregelanlagen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen und die empfindlichen Auenböden zu entlasten. Der natürliche Nährstoffgehalt der Böden wird durch eine schonende und bedarfsgerechte Düngung ergänzt.
Nachhaltige Forstwirtschaft
Dem Auenwald in der Kämpe wird nur so viel Holz entnommen, wie auch wieder nachwächst. So erhält sich ein dauerhafter, naturnaher Bestand. Bei der Ernte einzelner Bäume bleibt Astwerk zurück, auf das sich Tiere bei Hochwasser flüchten können. Die ausgewählten Stämme können im Winter jedoch nur bei Bodenfrost oder längerer Trockenheit geschlagen werden, damit die schweren Maschinen nicht in den Boden einsinken und das Wurzelwerk benachbarter Bäume unversehrt bleibt.